Die Dritte Gewalt – Die großen Justizpaläste
2000 Jahre vor Christus schlagen Menschen zum ersten Mal Regeln in Stein. Mit Gesetzen und Bußgeldkatalogen wird von nun an über Leben und Tod nach eigener Wahrheit gerichtet. Im 18. Jahrhundert beginnen die Herrschenden in Europa, Recht und Justiz als eigentliches Mittel ihrer Machtausübung zu be- greifen. Nun ist die Zeit reif für ein ganz neues System und mit ihm für die großen Justizpaläste der Welt. Die drei Dokumentationen erzählen die Geschichte der großen europäischen Justizpaläste in Leipzig, Vilnius und Palermo. Diese architektonisch einzigartigen Paläste sind mit spektakulären Prozessen und außergewöhnlichen Personen verbunden. Hier wurde über Leben und Tod, über Krieg und Frieden entschieden.
Das alte Leipziger Reichsgericht, das heutigen Bundesverwaltungsgericht, ist seit Jahrhunderten eine Schmiede des europäischen Rechts. Hier wurden über Hoch- und Landesverrat geurteilt und Todes- strafen festgelegt. Adolf Hitler erlitt hier seine letzte juristische Niederlage, bevor er Jahre später das Ge- richt entmachtete. Der Justizpalast von Vilnius ist Zeuge der wechselvollen Geschichte des Baltikums. So diente der Palast u. a. dem russischen Zaren, später der Gestapo und schließlich dem russischen Geheimdienst KGB. Erst mit dem Beitritt Litauens zur EU zog Justitia wieder ein. Palermo wurde noch vor wenigen Jahrzehnten durch die Mafia mit Angst und Schrecken regiert. Heute ist der Justizpalast der Stadt ein Symbol für den Kampf gegen die Familien der “Ehrenwerten Gesellschaft” und für den Aufbruch in eine neue Zeit.